1925
Der Chemiker und Nobelpreisträger Richard Willstätter tritt wegen zunehmendem Antisemitismus zurück.
Der Chemiker und Nobelpreisträger Richard Willstätter tritt wegen zunehmendem Antisemitismus zurück.
Der angesehene jüdische Chemiker Richard Willstätter (1872–1942) war 1915 dem Ruf an die LMU gefolgt. Beinahe zeitgleich erhielt der Wissenschaftler den Chemie-Nobelpreis für seine Untersuchungen der pflanzlichen Farbstoffe, insbesondere des Chlorophylls. Zehn Jahre später trat er wegen des zunehmenden Antisemitismus an der LMU als Ordinarius zurück. Er kritisierte nicht nur den „triebhaften“ Antisemitismus der Studenten, sondern auch den Umstand, dass rassistische Gesichtspunkte bei Berufungsfragen eine Rolle spielten. Ohne Professur, aber mit privater Unterstützung, forschte Willstätter bis 1939 in München weiter, dann aber verließ er Deutschland aufgrund der zunehmenden Verfolgung der Juden in Richtung Schweiz.
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